Die Rote Hilfe ist eine parteiunabhängige strömungsübergreifende linke Schutz- und Solidaritätsorganisation die politisch Verfolgte aus dem linken Spektrum unterstützt. Nach ihrem Selbstverständnis gilt als poltisch verfolgt wer als Linker wegen seines politischen Handelns z.B. wegen presserechtlicher Verantwortlichkeit wegen Teilnahme an spontanen Streiks wegen Widerstand gegen polizeiliche Übergriffe oder wegen Unterstützung der Zusammenlegungsforderung für politische Gefangene verfolgt wird. Ebenso wer in einem anderen Staat verfolgt wird und dem in der Bundesrepublik politisches Asyl verweigert wird.

Die Rote Hilfe hat bundesweit über 4.500 Mitgliedern organisiert in etwa 40 Orts- und Regionalgruppen sowie einer Geschäftsstelle in Göttingen.

Geschichte

rote hilfe

1921 wurde die Rote Hilfe Deutschland (RHD) als KPD nahe Massenorganisation gegründet. Ihr erster Vorsitzender war Wilhelm Pieck ab 1925 Clara Zetkin . Erste große Aufgabe war die Unterstützung der inhaftierten Rotfrontkämpfer sowie andere politische Gefangene und deren Angehörigen. In der Künstlerkolonie Worpswede unterhielt die Rote Hilfe das Kinderheim Barkenhoff . Kampagnen der RHD wurden von Albert Einstein Kurt Tucholsky Käthe Kollwitz Heinrich Zille Heinrich Mann und anderen unterstützt.

1933 wurde die Rote Hilfe Deutschlands verboten und ab 1935/36 von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) zerschlagen. Mitglieder der Roten Hilfe arbeiteten jedoch im Untergrund weiter wie Lore Wolf die gemeinsam mit Johanna Kirchner die der Sozialdemokratie nahestehenden Arbeiterwohlfahrt angehörte bedrohten Personen der Arbeiterbewegung über das Saargebiet ins Exil verhalf.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Untergang des Faschismus spielte die Rote Hilfe zunächst in beiden deutschen Staaten keine Rolle.

1975 Ausgelöst durch starke staatliche Repression gegen Linke Bewegungen und Organisationen (z.B. SDS Verbot) gründeten sich verschiedene Hilfsorganisationen (Schwarze- Bunte- Grüne- und Rote Hilfen). Auch die heute noch existierende Rote Hilfe e.V. wurde damals unter dem Namen Rote Hilfe Deutschlands RHD wiedergegründet.

1986 Die Bundesdelegiertenkonferenz beschließt eine Umbenennung von Rote Hilfe Deutschland RHD in „Rote Hilfe e.V.“

Literatur

  • Schafft Rote Hilfe! Geschichte und Aktivitäten der proletarischen Hilfsorganisation für politische Gefangene in Deutschland (1919-1938) Nikolaus Brauns Pahl-Rugenstein Verlag 2003 ISBN 3891442971
  • Vorwärts und nicht vergessen! 70/20 Jahre Rote Hilfe. Die Geschichte der Roten Hilfe von der Weimarer Republik bis zur Wiedergründung in den Siebziger Jahren. Broschiert 64 Seiten A4 Hrsg. Rote Hilfe e.V.
  • Heinz Jürgen Schneider Erika Schwarz Josef Schwarz: Die Rechtsanwälte der Roten Hilfe Deutschlands Pahl-Rugenstein Verlag 2002 ISBN 3-89144-330-7
  • Der Barkenhoff. Kinderheim der Roten Hilfe 1923 – 1932. Eine Dokumentation zur Ausstellung im Barkenhoff 1991 Broschiert – 191 Seiten – Worpsweder Vlg. Lil. ISBN 3922516912
  • Weber Hermann (1969): Die Wandlung des deutschen Kommunismus . Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik 2 Bde. Frankfurt/M. 1969

Weblinks

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