Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 wurde zum Symbol für die Französische Revolution . Teilweise wird dieses Ereignis auch als Beginn der Revolution interpretiert.

Die Erstürmung der Bastille als Geschichtsmythos

Die Bastille war eine Festung in Paris die zugleich als Staatsgefängnis benutzt wurde. Zum Zeitpunkt der Erstürmung saßen dort allerdings nur sieben Gefangene ein.

Im Juli 1789 befand sich das Volk von Paris in Unruhe: Einerseits setzte es große Hoffnungen in die Generalstände andererseits war es durch die hohen Brotpreise in seiner Existenz bedroht. Seit dem 10. Juli wurden Zollhäuser rund um Paris in Brand gesteckt in der Hoffnung dass die Waren in der Stadt billiger würden wenn keine Akzise erhoben würde.

Am 11. Juli entließ der König den Finanzminister Necker. Außerdem hatte er Truppen in Versaille zusammengezogen – eine deutliche Drohung für die Nationalversammlung.

Am 12. Juli erreichte die Nachricht von der Entlassung Neckers Paris. Agitatoren im Palais Royal heizten die Stimmung weiter an; der berühmteste Redner war hier Camille Desmoulins der die Patrioten aufforderte sich als Erkennungszeichen Kastanienblätter an die Hüte zu stecken.

Am gleichen Tag kam es zu ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Truppen des Regimentes Royal Allemande.

In den Nächten wurden Waffenhandlungen geplündert und am 14. Juli belagerte eine Menschenmenge die sich zuvor im Invalidenhaus Waffen beschafft hatte die Bastille um an die dort gelagerten Munitionsvorräte zu gelangen. Nachdem die deutlich unterlegene Wachmannschaft ihre Aufgabe erklärt hatte stürmte die Menge das Gefängnis und befreite die Gefangenen: Vier Urkundenfälscher zwei Geisteskranke und ein junger Adeliger den seine Familie wegen seines wüsten Lebenswandels in der Bastille festsetzen lassen hatte. Der Kommandant und ein Wachsoldat wurden auf dem Weg zum Ratshaus von der Menge gelyncht ihre Köpfe anschließend unter dem Jubel der Bevölkerung durch die Straßen getragen.

Bastille

Der Sturm auf die Bastille war Anlass zur Aufstellung einer Nationalgarde unter Lafayette damit die Nationalversammlung ergebene Truppen zur Verfügung hatte. Außerdem wurde der königliche Gouverneur von Paris abgesetzt an seine Stelle trat der Generalrat der Commune ein Gremium das bei der Radikalisierung der Revolution eine Rolle spielte.

Obschon keine bedeutenden Gefangenen befreit wurden und die militärische Bedeutung des Sieges über die aus Veteranen und Invaliden bestehende Wachmannschaft gering war wurde der Sturm auf die Bastille in der Folge zum Mythos und zu einem einschneidenden Ereignis verklärt was sicherlich auf die hohe Symbolwirkung eines Sieges über den Despotismus zurückzuführen ist.

So ist zum Beispiel der 14. Juli noch heute der Nationalfeiertag in Frankreich allerdings nicht wegen des Sturmes auf die Bastille sondern vor allem wegen des am 1. Jahrestag der Revolution gefeierten Föderationsfestes als der König und Vertreter aller Stände und aller Departements die Verfassung durch ihren Eid in Kraft setzten.
Im 19. Jahrhundert wurde die Bastille schließlich abgerissen und ihre Steine als Erinnerungsstück gehandelt. Heute befindet sich am ehemaligen Standort der Place de la Bastille .

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