Die Universität Ulm will sich zu ihrem 40. Gründungsjubiläum Anfang Juli nächsten Jahres in Albert-Einstein-Universität Ulm umbenennen. Das hat der Senat am Donnerstag mit großer Mehrheit beschlossen. Ohne Gegenstimme und bei nur zwei Enthaltungen folgte das Gremium damit einem Vorschlag des Präsidiums. Die damit beschlossene Änderung der Grundordnung bedarf allerdings noch der Zustimmung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Mit der Umbenennung wolle die Universität vor allem dem Vorbildcharakter Einsteins in der Wissenschaft Rechnung tragen. „Er war in der Forschung ein kritischer und unbestechlicher Geist“, sagte Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling eingangs. Vorbildlich sei bei Albert Einstein neben dessen Genialität und Kreativität auch dessen visionärer Geist sowie seine Art des Querdenkens gewesen. „Wichtig aber sei vor allem“, so Ebeling weiter, dass der Physiker sich nicht nur als Wissenschaftler vorbildlich verhalten habe, sondern stets auch vorbildlich mit der Verantwortung der Wissenschaft für die Gesellschaft umgegangen sei. Unabhängig davon sei es Ebeling zufolge nicht ungewöhnlich, einen der größten Wissenschaftler aller Zeiten in seiner Geburtsstadt mit einer Namensgebung zu ehren.

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Der Uni-Präsident machte indes auch deutlich, dass eine Umbenennung allein nicht ausreiche. „Wir müssen den Vorbildcharakter ernst nehmen und der künftige Name muss uns auch Programm sein“, forderte Professor Ebeling. Unter anderem kündigte er die Vergabe von „Einstein-Stipendien“ an. Einzelheiten dazu seien im Präsidium noch nicht ausdiskutiert, aber man denke hier an Hochbegabte, eventuell auch an ausländische Studenten, so der Präsident. In der kurzen Diskussion sprachen sich mehrere Senatsmitglieder für die Umbenennung aus. Ein Wissenschaftler („ich habe nichts gegen Einstein“) begründete seine Enthaltung mit der Skepsis der Familie Einstein Ehrungen gegenüber, zudem mit der Frage: „Haben wir das Recht, den mit dem Namen verbundenen Glanz zu übernehmen und reichen wenige Monate von Einsteins Leben in Ulm als Grund aus?“

Zu der Umbenennung muss nun demnächst der Universitätsrat Stellung nehmen. „Die Rückäußerungen verschiedener Mitglieder waren bisher ausnahmslos positiv“, berichtete Präsident Ebeling dem Senat.

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