Wer sich mit der Existenzgründung beschäftigt, der muss nahezu zwingend ein spezielles Dokument anfertigen, welches den Namen Businessplan trägt. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist ein solcher Geschäftsplan nicht nur notwendig, um zum Beispiel von Banken einen Kredit zu erhalten oder Förderungen zu beantragen. Darüber hinaus hat der Businessplan neben der Außenwirkung auch große Bedeutung für den Selbstständigen und das Unternehmen selbst, da er als eine Art Leitlinie dient. Aus dem Grund möchten wir uns im folgenden Beitrag mit dem Thema Businessplan beschäftigen.

Worum handelt es sich bei einem Geschäftsplan?

business plan

Der Businessplan wird im deutschsprachigen Raum häufig ebenso als Geschäftsplan bezeichnet. Er wird in erster Linie von Unternehmen und Selbständigen angefertigt, die eine Gründung vornehmen möchten. Meistens ist der Business-Plan bereits vorhanden, bevor die offizielle Gründung stattfindet. Das ist durchaus von Vorteil, denn schon beim Anfertigen eines Geschäftsplans gibt es häufig noch zusätzliche Ideen oder zu überprüfende Dinge, an die der Unternehmer sonst vielleicht gar nicht gedacht hätte. Das ist durchaus ein Grund dafür, dass der Businessplan eben nicht nur für Außenstehende zur Beurteilung wichtig ist, sondern für Selbstständige und das anfertigende Unternehmen ebenso.

Der Businessplan besteht aus mehreren Bestandteilen, die normalerweise in einer sinnvollen Reihenfolge aufeinander aufbauen. Wesentlicher Sinn und Zweck des Businessplans ist es, die geplante Gründung und den weiteren Geschäftsbetrieb möglichst detailliert darzustellen. Darüber hinaus wird durch den Geschäftsplan das eigene Geschäftsmodell präsentiert. Ziel eines Businessplans ist es ebenfalls, insbesondere gegenüber Außenstehende darzulegen, dass die geplante Geschäftstätigkeit am Markt auch tragfähig ist.

Wie gestaltet sich der Aufbau eines Businessplans?

Es gibt keine rechtlichen Vorschriften, wie ein Businessplan aufgebaut werden muss. Trotzdem existieren zum Beispiel aufgrund von Vorlagen und Mustern immer häufiger Pläne mit einem vergleichsweise einheitlichen Aufbau, zumindest im Hinblick darauf, welche Aussagen der Businessplan trifft und welche Bausteine er beinhaltet. Zu den wesentlichen Inhalten und zum Aufbau eines Geschäftsplans zählen insbesondere die folgenden Bausteine:

  • Geschäftsidee wird zusammengefasst
  • Präsentation der Gründer mit ihren Qualifikationen
  • Geschäftsidee wird vorgestellt
  • Analyse des Marktes, des Wettbewerbs und der Wettbewerber
  • Zeitlicher Fahrplan für die Existenzgründung
  • Marketinginstrumente
  • Aufbau und Organisation des Unternehmens
  • Finanzplan
  • Blick in die Zukunft
  • Fazit

Diese Elemente zusammen genommen können bereits sehr gut darlegen und dokumentieren, worum es sich zum Beispiel bei dem Unternehmen handelt, worin die Geschäftsidee besteht, wer die leitenden Personen sind und wie die finanzielle Situation geplant ist. Für Banken zum Beispiel ist insbesondere der Finanzplan von großer Bedeutung.

Der Businessplan in der internen Darstellung

Wie eingangs bereits erwähnt, ist ein Businessplan nicht nur für Außenstehende interessant, die zum Beispiel die Tragfähigkeit des geplanten Geschäfts beurteilen möchten. Darüber hinaus hilft der Geschäftsplan auch dem Gründer selbst, vielleicht noch vorhandene Fehler zu entdecken oder an Punkte zu denken, die er noch nicht auf seinem weiteren Ablaufplan hatte. Im Grunde ist es mit dem Businessplan möglich, noch einmal die geplante Geschäftsidee und den Aufbau des eigenen Unternehmens zu hinterfragen oder sich zum Beispiel tiefere Gedanken zu machen, wie ein erfolgreiches Marketing aussehen könnte.

Der Businessplan in der Außendarstellung

Von noch etwas größere Bedeutung als den Businessplan für interne Zwecke zu nutzen, ist sicherlich die sogenannte Außendarstellung. Damit ist gemeint, dass es sich beim Businessplan oft innerhalb der Gründungsphase und kurz nach der Gründung tatsächlich um das einzige Dokument handelt, an dem Außenstehende zumindest beurteilen können, ob die Geschäftsidee tragfähig und zum Beispiel ein Investment in das Unternehmen vorstellbar ist. Da es während und kurz nach der Gründung naturgemäß noch keine anderen Zahlen geschweige denn eine Bilanz geht, ist der Businessplan ein äußerst wichtiges Dokument. In der Außendarstellung ist der Geschäftsplan insbesondere für die folgenden Personen und Institutionen von größerem Interesse:

  • Banken und andere Finanzdienstleister
  • Investoren
  • Mögliche Geschäftspartner
  • Sponsoren (je nach Branche)
  • Lieferanten
  • Marketingexperten

Banken zum Beispiel möchten im Prinzip immer einen Businessplan vorliegen haben, wenn sie zum Beispiel für das entsprechende Unternehmen oder den Selbstständigen ein Existenzgründungsdarlehen zur Verfügung stellen sollen. Gleiches gilt für andere Kredite, wie zum Beispiel ein Betriebsmitteldarlehen oder ein Investitionsdarlehen. Aber auch private und institutionelle Investoren möchten in aller Regel einen Businessplan vorliegen haben, damit sie anhand der kalkulierten Zahlen und der Geschäftsidee beurteilen können, ob sich ein Investment voraussichtlich lohnt oder nicht.

Wie viele Seiten sollte ein Plan haben?

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Typischerweise wird ein Businessplan per Computer erstellt und dann auf DIN A4 Blättern gedruckt. Insbesondere mittelständische und große Unternehmen lassen den entsprechenden Businessplan gerne auch binden und können ihn praktisch als eine Art Mappe in gebundener Form nutzen. Im Hinblick auf die Länge des Geschäftsplans gibt es wiederum keinerlei Vorgaben. Die Praxis zeigt aber, dass die Anzahl der Seiten durchaus abhängig davon ist, in welcher Branche das Unternehmen beheimatet ist. So gibt es zum Beispiel einige Wirtschaftszweige, die schlichtweg komplex sind und mehr Erklärungsbedarf haben.

Bei hingegen einfacheren Geschäftsideen, wie sie auch bei Freiberuflern vorzufinden sind, reicht oft eine Länge zwischen 15 bis 20 Seiten aus. Bei größeren Unternehmen oder komplexeren Branchen kann der Businessplan allerdings auch gut und gerne zwischen 30 und 40 Seiten lang sein. Grundsätzlich sollte der Geschäftsplan eben alle relevanten Informationen enthalten, aber auch nicht zu sehr ausschweifen. Immerhin soll er sich noch gut lesen lassen und vor allem sollen die entsprechenden Leser verstehen, was der Gründer mit dem Plan im Detail verdeutlichen möchte.

Wie erstelle ich einen Businessplan?

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Insbesondere Personen, die zum ersten Mal ein Unternehmen gründen, stehen natürlich vor der Frage, wie sie einen Businessplan erstellen. Zum Glück gibt es mittlerweile zahlreiche Vorlagen, übrigens auch für die unterschiedlichsten Branchen und Geschäftsideen, die größtenteils kostenlos genutzt werden können. Wenn Sie beispielsweise ein Restaurant eröffnen möchten, gibt es im Internet zahlreiche Geschäftspläne exakt für diese Geschäftsidee, die Sie als Vorlage nutzen können. Sie müssen dann im Prinzip nur noch Ihre eigenen Zahlen und Daten einsetzen. Selbstverständlich ist ebenfalls möglich, andere Formulierungen zu wählen.

Eine andere Variante besteht darin, dass sie den Businessplan nicht selbst erstellen, sondern von Profis anfertigen lassen. Hier kommen eine Reihe von Personen und Institutionen infrage, wie zum Beispiel Gründungshelfer oder Existenzgründungsberater. Diese fertigen häufig gegen ein Honorar einen Geschäftsplan an. Das Sinnvolle daran ist, dass die Experten genau wissen, worauf es ankommt und welche Daten und Zahlen der Plan enthalten sollte.

Eine dritte Option ist es heutzutage, Business-Pläne mit einem bestimmten Programm zu erstellen, also eine Software zur Hilfe zu nehmen. Hier würde der Plan faktisch durch bestimmte Bausteine nach und nach erstellt, die Sie auswählen können. Diese Idee ist für viele Gründer sehr komfortabel. Zusammengefasst gibt es also die folgenden Möglichkeiten, wie Sie einen Businessplan erstellen können:

  • Geschäftsplan selbst anfertigen und Vorlagen nutzen
  • Eigene Ideen mit einbringen
  • Experten mit der Erstellung beauftragen
  • Software zum Erstellen nutzen

Manchmal kann es auch sinnvoll sein, zwei unterschiedliche Businesspläne zu erstellen. Allerdings ist das eher die Ausnahme, kann aber notwendig sein, wenn es zwei unterschiedliche Zielgruppen für den Plan gibt, sodass der Geschäftsplan verschiedene Schwerpunkte haben sollte.

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